Memmingen. Zum Abschluss seines 110. Geschäftsjahrs berichtet Magnet-Schultz – Spezialist für elektromagnetische Aktorik, Sensorik und Ventiltechnik – von einem konsolidierten Gruppen-Umsatz von 430 Millionen Euro, was einer Steigerung von 7,5 Prozent zum Vorjahr entspricht.
„Unser starkes Ingenieurteam treibt die Innovation von Produkten und Prozessen weiter voran. Anspruchsvolle Anwendungen in Automotive, Hydraulik, Automation, Nutzfahrzeugen, Luftfahrt und Medizintechnik stützen die Entwicklung – und im neuen Segment der Wasserstoff-Ventiltechnik konnten erste Serienaufträge erfolgreich verbucht werden“, sagt Geschäftsführer Dr. Albert W. Schultz. Die globale Marktnachfrage sei intakt, würde auch weiteres Wachstum zulassen und insbesondere der amerikanische Markt sei in den vergangenen zwölf Monaten sehr gut gelaufen. Dagegen würden die Versorgung und Kostenentwicklung bei zugekaufter Wertschöpfung, Rohstoffen und insbesondere der Energie zunehmend Schwierigkeiten bereiten. „Wir sichern uns durch Mehrlieferantenstrategien und Notstromkonzepte ab und können mit Doppelbrennern auch Öl verheizen, was ökologisch suboptimal, letztlich aber das Ergebnis einer einseitig ausgerichteten deutschen Energiepolitik ist und durch den Ukraine-Krieg nun buchstäblich ,befeuert’ wird“, sagt Schultz: „Wir plädieren weiterhin für Ressourcen- und Technologie- Offenheit in der Versorgung wie auch Anwendung, etwa bei der Mobilität.“ Zumindest temporäre Lieferunterbrechungen bei energieintensiven Lieferanten seien im Winter nicht unwahrscheinlich, vergleichbar zur globalen Halbleiter-Situation, die ebenso wie die Pandemie noch nicht ausgestanden sei. Für 2022/23 plant Magnet-Schultz daher allenfalls ein moderates Wachstum mit besserer Dynamik ab 2024. In Memmingen beschäftigt Magnet-Schultz gut 2000 Menschen. Mit sechs weiteren Firmen in Deutschland, USA, Schweiz, China, England und Italien zählt die MSM-Group 2650 Mitarbeiter. (vog)

Artikel aus der Memminger Zeitung vom 17.07.2022